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Wanderung durch die Hüttener Berge

Vielen sind die Hüttener Berge von Spaziergängen bekannt. Die Berge eignen sich auch hervorragend für Wander- und Radtouren. Für heute hatten wir uns vorgenommen, die Hüttener Berge mit einem Naturführer näher kennen zu lernen. Herr Schnack, Vorsitzender des Naturpark Hüttener Berge, begleitete uns durch die Naturlandschaft.

 

Der Naturpark Hüttener Berge, gegründet 1971, liegt im Städtedreieck Eckernförde-Rendsburg-Schleswig und ist 219 km² groß. Die höchste Erhebung ist der 105,8 m hohe Scheelsberg bei Ascheffel. Der Gipfel ist leider seit den letzten Stürmen nicht mehr zugänglich, zudem hat sich hier die rote Ameise angesiedelt. Einerseits möchte man ihr Revier nicht stören, andererseits möchte man Besucher vor schmerzhaften Begegnungen mit der roten Ameise schützen. So erfuhren wir, dass das Dorf Brekendorf (afbreken/abbrechen) einer Sage nach, einmal wegen einer Ameisenplage umgesiedelt werden musste. So kam die Ameise in das Dorfwappen.

 

Die Hüttener Berge entstanden während der letzten Eiszeit, der Weichsel-Eiszeit. Durch die ausgeprägte Vor- und Rückbewegung der Eisblöcke entstanden Erhebungen, die uns als Endmoränen bekannt sind. Mehrere Toteisseen, einige nur noch als Senken zu erkennen, andere wie der Rammsee mit Wasser gefüllt, ließ die Eiszeit zurück. Der Wald war ursprünglich ein Bauernwald, in dem Totholz und frisches Holz zum Heizen geerntet wurde. Seit 1908 wird wieder aufgeforstet. Abgestorbenen Bäume bleiben bis auf einem Meter Höhe stehen, um den Vögeln als Sitz zu dienen. Die vielen Biotope sind aufgrund des extrem trockenen Sommers überwiegend ausgetrocknet.

 

11 Erwachsene und 2 Kinder trafen am Parkplatz in der Nähe des Försterhauses ein, um gemeinsam mit Herrn Schnack die unbekannten Seiten der Berge zu erkunden. Wir wurden abseits der gewohnten Wege über Pfade geführt, die nicht einfach zu finden sind. Viele Vogelstimmen, u.a.  die wunderschöne Stimme der Mönchsgrasmücke, begleiteten uns. Vogelkästen und Fledermauskästen hingen an den Bäumen. So verfolgt man zurzeit ein Fledermausprojekt, um sie in einem alten Bunker anzusiedeln. Hier fühlen sich auch die Eule und der Uhu wohl. Wir kamen an einer Quelle vorbei, an der wir einen schon geschwächten Gammafalter entdeckten. Kurz zeigten sich uns Rehe und der Sikahirsch. Auch der Förster, der auch Bürgermeister von Brekendorf ist, kreuzte zweimal unseren Weg.

 

Das Gelände steht zwar unter Naturschutz, wird aber am Rande naturnah bewirtschaftet. An den Wegen entdecken wir viele aus Feldsteinen errichtete Mauerreste. Sie wurde früher zur Befestigung der Wege aufgesetzt, um mit den schweren Feldwagen fahren zu können. Das Material entnahm man dem Boden.

 

Zum Schluss besuchten wir noch den Rammsee, einen inmitten des Naturschutzgebietes idyllisch gelegen Toteissee, ca. 6 m tief. In dem See, laut einer alten Sage vom Teufel verursacht, kann zwar gebadet werden, aber der Untergrund ist sehr morastig. Auf dem Rückweg zum Parkplatz zeigte Herr Schnack uns den Ablauf des Rammsee, der zwar keinen Zulauf hat, aber durch zu viel Oberflächenwasser durchaus mal überlaufen kann.  Seit einigen Jahren führt eine speziell für Mountainbiker eingerichtete Strecke durch die Hüttener Berge, um die Begegnungen zwischen Spaziergängern und Radlern zu entschärfen.

 

Wir möchten uns bei Herrn Schnack für die interessante Begleitung bedanken und hoffen auf eine weitere Führung im nächsten Jahr. 

 

Text: G.G-D.

Bilder: K-P.H.