Naturschutzgebiet Reesholm

Das 120 ha große Naturschutzgebiet Reesholm liegt 10 km östlich von Schleswig. Es handelt sich um eine weit in die Schlei hineinragende Halbinsel, die in der letzten Eiszeit als flacher Moränenriegel stehen blieb. An der Westseite mit seinem 3 m über NN liegenden Steilufer und an der Südspitze (etwa 4 m über NN) befinden sich die höchsten Punkte. Demgegenüber liegen weite Teile im Norden des Gebietes nur knapp einen halben über NN und sind daher jeder Hochwasserüberflutung ausgesetzt. Seit 1976 sind Reesholm und die vorgelagerte Insel Hestholm als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das NSG wird vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) betreut.

Auf dem niedrig gelegenen Wiesengelände entwickelte sich eine botanisch wertvolle Salzwiesengesellschaft. Hier blühen im Frühjahr das Löffelkraut und im Herbst die Salzaster. Hochstaudenfluren kennzeichnen an den Ufern die nicht beweideten Stellen. Imposant sind die Bestände der Engelwurz, die im August mit ihren Blütendolden die Hochstaudenfluren überragen. Auf der höher gelegenen flachen Moränenplatte trennen von Weißdorn dominierte Knicks die Koppeln. Auf dem hoch gelegenen trockenen Rasen entstand eine große Besenginsterfläche.

 

Reesholm - Foto: Kirsten Giese
Reesholm - Foto: Kirsten Giese

Von besonderer Bedeutung ist Reesholm für die Vogelwelt. Viele seltene Vogelarten brüten im Gebiet oder nutzen es zur Rast. Das Niederungsgebiet gibt insbesondere Schafstelze, Kiebitz, Rotschenkel, Brandgans und Austernfischer Brutmöglichkeiten. Im Schilf brüten Rohrammer und Rohrsänger. Die Graugans breitete sich von Reesholm aus auf die umliegenden Gebiete aus. In keinem Gebiet der Umgebung vermehren sich die Feldlerchen so gut wie auf der Moränenplatte. Uferschwalben nisten in der Abbruchkante der Westseite. Der Seeadler ist häufiger Gast. Auf der vorgelagerten Insel Hestholm rasten besonders im Frühjahr zahlreiche Kormorane, um ihr Gefieder nach dem Tauchen zu trocknen. Herausragend ist Reesholm als Rastplatz für durchziehende Frühjahrs- und Herbstgäste. Schwärme von Staren, Großen Brachvögeln, Graugänsen und Nonnengänsen landen hier. Im Winter lassen sich auf den umliegenden feuchten Wiesen Singschwäne und Graugänse in großen Scharen beobachten.

 

Gallowayrinder, betreut von der Bunde Wischen eG, weiden hinter der Schranke und sorgen für den Erhalt der Pflanzenvielfalt. Die Nutzung in Form einer extensiven Sommerbeweidung erhöht die Strukturvielfalt und verhindert die Ausbreitung des Schilfs. Viele der seltenen Arten auf Reesholm wären heute ohne die Beweidung vermutlich verschwunden. 

 

Die Zufahrt nach Reesholm zweigt in Füsing von der Straße Schleswig - Missunde ab. Vom Parkplatz Winningmay aus gehen Sie Richtung Süden an der Schlei entlang, bis Sie den Schlagbaum / die Aussichtsplattform erreicht haben. Hier endet Ihr Weg, da das weitere Vorgehen ins NSG ganzjährig nicht erlaubt ist. Hunde sind mit Betreten des NSG anzuleinen! 


NABU-Schutzgebietsreferent:

Norbert Neubauer

Tel. 04621-533 98

info@nabu-schleswig.de


Impressionen

Vielen Dank an Kirsten Giese ( www.frohnatour.de ) für Text und Bilder.