Stammtisch „Naturnahe Gärten“

Im November 2017 trafen sich Vorständler der NABU Gruppe Schleswig und interessierte Naturfreunde, um einen „Stammtisch Naturnaher Garten“ aus der Taufe zu heben. Bald blicken wir auf ein Jahr mit interessanten Gesprächen und Besuchen bei mehreren Gartenbesitzern zurück.

 

Anlass war der Anruf einer besorgten Bürgerin, die ein 2-3000 qm großes Grundstück besitzt und es naturnah bewirtschaften möchte, damit Insekten und Vögel eine giftfreie Insel finden. Das Grundstück liegt inmitten von Maisfeldern auf denen, um das „Unkraut“ zu vernichten, mit Glyphosat gearbeitet wird. Hinzu kommt die Monokultur, die keine blühenden Kräuter zulässt. Den Insekten wird das Nahrungsfeld entzogen, mit der Folge, dass auch vermehrt Vögel keine Nahrung finden. Eine Spätfolge könnte sein, das in Zukunft Bäume und Pflanzen nicht mehr bestäubt werden. Nicht nur die Landwirtschaft erleichtert sich ihre Arbeit mit dem Einsatz von Glyphosat, auch in vielen kleinen privaten Gärten rückt man den „Unkräutern“ mit dem Gift zu Leibe.

 

Die Zahlen der Vögel und Fluginsekten gehen bereits dramatisch zurück. In den vergangenen Jahren hat die Biomasse der Insekten um mehr als 72 % abgenommen - Zeit zum Umdenken.

 

Naturgarten - Foto: Nabu/Eric Neuling
Naturgarten - Foto: Nabu/Eric Neuling

Gärten haben eine wichtige ökologisch Funktion. „Die Flächen aller Haus und Kleingärtenzusammen genommen übersteigt um ein Vielfaches die der Naturschutzgebiete in Deutschland.“ Oft sind diese Gärten die letzten Rückzugsorte für Vögel, Insekten, Igel und viele Tierarten mehr.

 

Im Bewusstsein dieser Probleme trafen sich die Interessierten, um die Idee zur Gestaltung eines naturnahen Gartens zu fördern, Erfahrungen auszutauschen sowie Pflanzen zu tauschen. Die Größe eines Gartens ist nicht entscheidend, wichtig ist, dass Insekten, Vögel und Co sich wohlfühlen und ausreichend Nahrung finden. Wichtig ist auch die Verwendung von heimischen Gehölzen, den Garten nur begrenzt aufräumen und das Wort „Unkraut“ aus dem Sprachgebrauch zu streichen. Früh- und Spätblüher sorgen für Nahrung vom Frühjahr bis zum Herbst.

 

Blütenpracht am Balkon - Foto: G.G-D.
Blütenpracht am Balkon - Foto: G.G-D.

Nach dem ersten Treffen folgten die weiteren Verabredungen spontaner. Im Sommer öffneten einige Teilnehmer ihre Gärten für Mitglieder des Stammtisches und so konnten wir einige unterschiedliche Gärten besichtigen.

 

Da der Stammtisch auf reges Interesse stieß, werden wir die Termine im Wander- und Veranstaltungsplan unserer NABU Gruppe aufnehmen. Wir treffen uns jeden zweiten Freitag im Monat um 18:30 Uhr im TiLo im Lollfuß 48. Den nächsten Termin finden Sie im Terminkalender. Frau Marion Lehmkuhl nimmt gern Anregungen für die Gestaltung des Treffens an und wird auch interessante Vorträge anbieten.

 

Der Stammtisch ist nicht nur den NABU-Mitgliedern vorbehalten und damit für jeden Interessierten offen. Wir würden uns über rege Beteiligung freuen und hoffen, den einen oder anderen als Naturschutzmacher im NABU begrüßen zu können.     

 

G. G-D.

 

 

Nächste Termine

 

Ansprechpartnerin: Marion Lehmkuhl, Tel.: 04621-953327

 

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